transformation in natura® – Lebenskompass nach Seghezzi

Der Lebenskompass bildet die Grundlage des transformation in natura® – Ansatzes. Jede Kultur hat ihre eigene geistige und mythologische Landkarte. Sie definiert ihre Werte und ihre Art des Handelns in der Welt. Überall auf der Welt finden sich kreisförmige Modelle. Sie beruhen auf der Beobachtung der Natur und ihren zyklischen Bewegungen.

Alles Leben bewegt sich in Kreisen – Jahreszeiten, Mondzyklen, Planetenverläufe, Jahre, Tage.
Mit der Entstehung von Herrschaftsstrukturen wurde dieses alte Wissen in der westlichen Kultur immer mehr verdrängt vom “linearen“ Denken: von Anfang zu Ende, von Ursache zu Wirkung, von primitiv zu fortschrittlich. Dieses moderne Fortschrittsdenken hat uns in eine Sackgasse geführt. “Burnouts“ und Kollapse auf verschiedenen Ebenen sind die Folgen davon. Die ursprünglichen, zyklischen Modelle können uns hier wertvolle Orientierung geben. Sie zeigen auf, wie nachhaltiges, ganzheitliches Leben in der Natur funktioniert – im steten Wechsel von Entstehen, Vergehen und Ruhen.

Auch unsere Vorfahren in Europa orientierten sich am zyklischen Modell. Der Begriff “keltisches Lebensrad“ taucht da und dort auf. Eine durchgehende und einheitliche geschichtliche Überlieferung davon gibt es aber nicht. Zu dominant waren die Überlagerungen und Umwertungen durch die Herrschaftssysteme. In den Sagen, Bräuchen und Märchen jedoch finden sich noch viele Fragmente der ursprünglichen Lebensanschauung.

Ursula Seghezzi hat in jahrelanger Forschung viele Fragmente zusammengetragen und unter kulturhistorisch kritischer Betrachtung die symbolischen Bilder zu einem europäischen Radmodell zusammengefügt. Dabei ging es ihr nicht um die Rekonstruktion des “alten europäischen Lebensrades“. Ihr Anliegen war es, eine geistige Landkarte zu schaffen, die uns “moderne“ Menschen darin unterstützt, uns individuell und kollektiv nachhaltig zu entfalten.
Der Lebenskompass orientiert uns darüber, wie natürliche Transformations- und Entfaltungsprozesse ablaufen. Aus der Beobachtung der zyklischen Bewegung der Natur und der Analyse unserer Hausmärchen hat Ursula Seghezzi sehr präzise die Stationen von wirksamen Transformationsreisen herausgearbeitet und anschaulich dargelegt.

Der Lebenskompass ist kein statisches und endgültiges Modell. Vielmehr betont er die ewige Bewegung, den steten Wandel der Natur – das einzige, was uns im Leben gewiss ist. Er lädt uns ein, dieser Bewegung mutig und vertrauensvoll zu folgen und so Runde für Runde tiefer einzudringen in das grosse Geheimnis des Lebens – eine abenteuerliche Forschungsreise, die nie enden wird.